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ANKÜNDIGUNG
KONZERTE
Erschaffung neuer Welten
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75 Jahre Münchener Kammerorchester: Unter dem Titel „Wonderland“ präsentiert das MKO mit seinen drei „Associated Conductors“ Bas Wiegers, Jörg Widmann (Foto) und Enrico Onofri in der Jubiläumssaison 2025/2026 unter anderem ein offizielles Jubiläumskonzert, ein Kammermusikfest sowie alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte an einem Abend.
In den vergangenen 75 Jahren entwickelte sich das MKO von einem traditionellen Streichorchester zu einem modernen und international renommierten Kammerorchester. Der Saison-Titel „Wonderland“ bezieht sich auf Unsuk Chins Oper „Alice in Wonderland“. Das MKO möchte sich dabei unter anderem mit Weltfluchten und dem Erschaffen neuer Welten beschäftigen und dabei die Rolle der Musik hinterfragen.
Das MKO wurde 1950 von Christoph Stepp gegründet und über Jahrzehnte geprägt von Hans Stadlmair. Den Kern des Orchesters bilden 28 fest angestellte Streicher, ergänzt durch einen Stamm erstklassiger musikalischer Gäste. Unter den Künstlerischen Leitungen von Christoph Poppen, Alexander Liebreich und Clemens Schuldt wurde das Orchester in den letzten drei Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt.
Seit der Saison 2022/23 arbeitet das MKO in einer einzigartigen Struktur mit drei Associated Conductors zusammen: Enrico Onofri, Jörg Widmann und Bas Wiegers. Sie begleiten das Ensemble auch durch die Jubiläumssaison „Wonderland“. Das Programm wird darüber hinaus durch langjährige künstlerische Freundinnen und Freunde des MKO bereichert, darunter Patricia Kopatchinskaja, Nils Mönkemeyer, Ilya Gringolts, Lawrence Power, Veronika Eberle, Juliana Zara, Sarah Maria Sun, Delyana Lazarova, Alexander Lonquich und Piotr Anderszewski.
Neben den Abonnementkonzerten im Prinzregententheater, der Nachtmusik-Reihe in der Pinakothek der Moderne und Kooperationen wie etwa mit der Münchener Biennale, gestaltet das MKO zwei besondere Abende in der Isarphilharmonie: Am 31. Januar 2026 führt das Orchester alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte an einem Abend mit Alexander Lonquich als leitendem Solisten auf. Das offizielle Jubiläumskonzert folgt am 11. Juni 2026 mit Felix Mendelssohns „Reformationssinfonie“ und Jörg Widmanns großangelegter „Friedenskantate“, an der neben namhaften Gesangssolistinnen und -solisten auch der Tölzer Knabenchor mitwirkt. Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist das Kammermusikfest am 11. Juli 2026 in der Villa Stuck. Die Musikerinnen und Musiker des MKO treten in unterschiedlichen Kammermusikformationen vom Duo bis zum vielköpfigen Ensemble auf. Unterstützt werden sie dabei von den Associated Conductors Enrico Onofri und Bas Wiegers, die erstmals gemeinsam mit den Orchestermitgliedern instrumental zu erleben sein werden, sowie von Sarah Maria Sun, Holger Falk und Alexander Lonquich.
Auch in der Jubiläumssaison präsentiert das MKO mehrere Kompositionsaufträge und Deutsche Erstaufführungen, darunter Dieter Ammanns Violakonzert „No templates“, Fabio Nieders „Lied aus Maramures“, Marton Illes‘ Violinkonzert „Vont-ter“ sowie Toshio Hosokawas Violinkonzert „Genesis“. Die abendlichen Komponistenporträts in der Rotunde der Pinakothek der Moderne widmen sich jeweils einer Komponistin oder einem Komponisten: Arvo Pärt, Toru Takemitsu und Nina Senk. A.M.
www.m-k-o.eu
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ANKÜNDIGUNG
FILMTIPP
Erinnerungen bewahren |
Warum das Münchner Café Zelig als Begegnungsraum für Schoah-Überlebende von unschätzbarem Wert ist, zeigt der wunderbare Dokumentarfilm „Das Zelig" von Tanja Cummings.
Wenn die Schoah-Überlebenden gemeinsam ihre Stimmen erheben, Lieder singen, die sie an ihre Jugend, ihre Heimat und ihr Leid erinnern, sind das die besonders berührenden Szenen in Tanja Cummings´ Dokumentarfilm „Das Zelig“, der im Jüdischen Gemeindezentrum in München vorgeführt wurde.
Der Film ist eine Hommage an das Café Zelig der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Initiator und klinischer Leiter dieses Begegnungsortes für Schoah-Überlebende ist der Psychoanalytiker Dr. Joram Ronel. Leiterin ist die Sozialpädagogin Miriam Acoca-Pres.
Das Wort „Zelig“ geht auf das jiddische Wort für „gesegnet“ zurück, spielt aber auch auf Gefühle von Heimat, Zugehörigkeit und Leichtigkeit an. Jede Woche kommen die Senioren im Café Zelig zusammen. Einige von ihnen erzählen von dem Schrecklichen, das ihnen einst widerfahren ist. Andere schweigen und hören zu; doch manchmal können sie es kaum ertragen vom Trauma ihrer Tischnachbarn zu erfahren. Zu den seelischen Belastungen der Überlebenden kommen häufig auch finanzielle Schwierigkeiten. Die psychischen und wirtschaftlichen Einschränkungen führen oft dazu, dass sich die Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen und vereinsamen. Dem will das Café Zelig entgegenwirken.
Tanja Cummings traf ihre Protagonisten für den Dreh auch in deren Wohnungen und begleitete sie an Orte in Polen, die für ihr Leben bestimmend sind. Zudem kommen Nachkommen der Schoah-Überlebenden zu Wort. Bewegend ist der Film unter anderem auch, weil er zeigt, wie lebensbejahrend und voller Energie die Zeligs trotz ihrer dramatischen Geschichte sind: Sie lachen, feiern und tanzen zusammen. A.M.
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TIPP
BUCH „Mut zum Protest. Erfahrungen von DDR-Zeitzeugen“ von Aleksandra Majzlic (zu Klampen Verlag, www.zuklampen.de).
Zeitzeugen erzählen von ihrer einstigen Rebellion gegen das DDR-Unrechtsregime und ihrem unermüdlichen Einsatz für die Aufarbeitung der Diktatur.
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Bereits lange vor dem Mauerfall opponierten DDR-Bürger gegen die Willkür und Gewalt in ihrem Staat. Aleksandra Majzlic hat einige dieser Zeitzeugen interviewt bzw. porträtiert. Ihre Schilderungen zeugen von der Möglichkeit und vom Mut des Einzelnen, sich gegen Anpassung und Willfährigkeit zu entscheiden und Widerstand zu leisten. Die Protagonisten berichten, wie sie für ihre Überzeugungen einstanden und was sie erreicht haben. Und sie enthüllen erschütternde Details eines grausamen Überwachungs- und Unterdrückungssystems.
Die Porträtierten stehen beispielhaft für jene, die 1989 den politischen Wandel im Osten Deutschlands durchgesetzt haben. In den persönlichen Erfahrungen und Reflexionen dieser Menschen wird die DDR-Geschichte und deren Aufarbeitung konkret. Mit seinem ehemaligen Stasivernehmer, DDR-Juristen und Spitzeln setzte sich Gilbert Furian auseinander. Monika Lembke erzählt in Schulen von ihrem Kampf für ihre Ausreise. Über sein Leben als Homosexueller in der DDR und seine gescheiterte Flucht berichtete Mario Röllig in den USA und in Russland. Und die Berlinerin Katrin Behr unterstützt Menschen, die in der DDR zwangsadoptiert wurden – wie sie selbst.
„Ich finde es wichtig, dass Aleksandra Majzlic bekannte, aber vor allem auch weniger bekannte mutige Menschen in diesem Buch präsentiert. Diese Menschen boten den Oberen in der DDR die Stirn und beteiligen sich heute an der Aufarbeitung, indem sie schildern, wie die DDR wirklich war und wozu ihre Diener fähig waren", so Katrin Sass im Vorwort.
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INTERVIEW mit Katrin Sass
„Ich habe keine Angst,
in Fettnäpfchen zu treten“
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Warum sie in der DDR von adidas-Klamotten lieber die Finger ließ, wie sie nun in die „Schublade von Klaus Kinski“ geriet und worauf sie am Set keine Lust mehr hat, das verrät die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin („Good Bye Lenin!, „Weissensee“) im Gespräch.
Interview: Aleksandra Majzlic
Im zweiten Teil lesen Sie, wozu Katrin Sass 1989 der Mut fehlte und was sie heute „gruselig“ findet.. >>>
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INTERVIEW mit Michael Sadler von Saga
„In der Musikbranche geht es nur noch um Geld und Ruhm “
Interview: Aleksandra Majzlic
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Im Gespräch erzählt er, wie er einst einen Fan in einem Plattenladen verfolgte, wie es ihm mit musikalischen Mitteln gelang, einen Mann aus dem Koma zu holen, und welche Folgen die fehlende „Menschlichkeit“ im Musikbusiness nach sich zieht.
Im zweiten Teil lesen Sie, welcher der schrecklichste Moment in seinem Leben war, was er über Kids in Talentshows denkt und was Ruhm für ihn bedeutet. >>> |
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INTERVIEW mit Hannes Jaenicke
„Auf meiner Facebook-Seite wird gelegentlich gehetzt,
aber das ist völlig okay“ |
„Wir sind das einzige Land der Welt, in dem Gutmensch ein Schimpfwort ist“, sagt der als Gutmensch titulierte Schauspieler und Umweltaktivist im Gespräch. Zudem verrät er, von wem er Hass-Post bekam, welche „unfassbar feigen Menschen“ sich nicht vor seine Kamera wagten und wer anfällig ist für die „Nörgel- und Kritiksucht“.
Interview: Aleksandra Majzlic
Hannes Jaenicke fordert im Interview ein Wildtierverbot im Zirkus, spricht über die letzte Hoffnung auf Nachkommen für die letzten drei Vertreter des Nördlichen Breitmaul-Nashorns und kündigt seine nächste Doku an, in der es um den „Schweinkram“ hierzulande geht. >>> |
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INTERVIEW mit Bille August
„Das Leben ist fast ein Wunder“ |
Ob er Angst vor dem Sterben hat und an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt und welchen Schmerz ihm einst sein Vater zufügte, darüber spricht der angesehene Regisseur („Silent Heart – Mein Leben gehört mir“) im Interview.
Interview: Aleksandra Majzlic
Im zweiten Teil erfahren Sie, inwiefern Bille August ein „reicher Mann“ ist, welche Belohnung er sich nach der Arbeit am Set wünscht und welche Filme er sich privat niemals anschaut. >>> |
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